Raumgewicht von Matratzen

Was ist das Raumgewicht einer Matratze?

Das Raumgewicht (RG) sagt aus, wie viel Kilogramm Rohmasse eines Rohstoffes – zum Beispiel Kaltschaum, Viscoschaum oder Latex – im Matratzenkern enthalten ist. Zum Beispiel bedeutet RG 40 = 40kg/m³.

Verkaufsargumente: Was ist der angebliche Vorteil von höherem Raumgewicht

Hersteller von Matratzen behaupten, das Raumgewicht sei ein Qualitätsmerkmal: „Je mehr Raumgewicht, desto besser die Matratze“. Angeblich soll bei höherem Raumgewicht erstens die Anpassungs- und Rückstellfähigkeit besser sowie zweitens die Haltbarkeit länger sein.

Warum höheres Raumgewicht bei orthopädischen Problemen wie Rückenschmerzen nicht sinnvoll ist

Mehr Raumgewicht ist für die gesunde orthopädische Lagerung des Körpers NICHT besser. Im Gegenteil, je mehr Gewicht bzw. mehr Masse eine Matratze hat desto ungesünder ist das Liegen.
Grund ist eine physikalische Gesetzmäßigkeit ("Wechselwirkungsprinzip" oder "3. Newton'sches Gesetz") die besagt, dass bei der Wechselwirkung zwischen zwei Körpern jede „Aktion“ (Kraft die von Körper A auf B wirkt) eine gleich große „Reaktion“ (Gegenkraft von Körper B auf A) erzeugt, die auf den Verursacher der „Aktion“ zurückwirkt.

Übertragen bzw. angewendet auf Matratzen bedeutet dies: Je größer das (Raum-) Gewicht der Matratze ist bzw. je mehr Masse die Matratze hat, desto mehr Kraft bzw. Gegendruck erfolgt von unten auf den aufliegenden Körper. Das Problem ist: Je größer der Druck (= je höher das Raumgewicht der Matratze), desto mehr Druckschmerzen und Verspannungen können entstehen.

Eine gute orthopädische Matratze lagert darum den Körper so drucklos wie möglich – idealerweise auf Luft, denn die Luft in einem Luft-Schlafsystem hat kein nennenswertes Eigengewicht / keine Masse und funktioniert daher quasi drucklos.

Was statt hohen Raumgewichtes bei Rückenschmerzen wirklich wichtig ist

1. Anpassungsfähigkeit an den liegenden Körper

Die Matratze muss so flexibel sein, dass sie sich an JEDEN Körpertyp – unabhängig von Körpergröße, Gewicht und Form – und in JEDER Liegeposition anpassen kann, indem sie die nach außen gewölbten Körperteile (Schultern, Becken) einsinken läßt und gleichzeitig die nach innen gewölbten Körperpartien (Nacken, Lendenbereich, Kniekehle) stützt. Die Anpassung der Matratze an den Körper muss direkt ohne Zeitverzögerung erfolgen (Visco-Schäume reagieren nur zeitverzögert auf den Körper).

2. Stützkraft

Nach der Anpassung an den Körper muss die Matratze den Körper in der ergonomisch richtigen Lage halten und stützen, und zwar in JEDER Liegeposition

3. Druckpunktlose Körperlagerung

Die orthopädische Matratze balanciert den Körper von Kopf bis Fuss druckpunktfrei aus, um Verspannungen zu vermeiden die durch Druckpunkte im Liegen ausgelöst werden (Boxspring- oder Federkernmatratzen haben dutzende Druckpunkte, die von unten gegen den Körper drücken).

Diese orthopädischen Eigenschaften sind die Basis für die positive Gesundheitswirkung auf den Körper.

  • Die Wirbelsäule liegt in ihrer natürlichen Form; das heißt, sie ist nicht nach unten, nach oben oder in eine andere unnatürliche Richtung verdreht
  • Die Bandscheiben sind nicht gequetscht, liegen frei und können die notwendige Nährflüssigkeit aufnehmen
  • Muskulatur, Bänder, Sehnen und Gelenke entspannen sich
  • Beschwerden im gesamten Bewegungsapparat können gelindert oder verhindert werden

orthopädisch korrekte Körperlagerung in Seitenlage

 

Welche sind die besten Matratzen bei Rückenschmerzen?

Luft-Schlafsysteme erfüllen die genannten Eigenschaften und sind daher ideal als orthopädische Matratze gegen Rückenbeschwerden geeignet.